Motoröl: mineralisch, synthetisch oder teilsynthetisch?

Close up of fresh green oil pouring into a car engine

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Öle unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich von Details, wie der Viskosität. Motoröl wird zudem je nach seiner Herstellungsart und den verwendeten Grundkomponenten in mineralisches und synthetisches Öl eingeteilt.

Eine Mischung aus beiden Varianten bezeichnet man als teilsynthetisches Öl. Worin die Unterschiede bestehen, und welche Vor- und Nachteile dir das jeweilige Motoröl bietet, habe ich in diesem Artikel für dich zusammengefasst.

Mineralisches Motoröl

Bei mineralischem Motoröl handelt es sich um Öl, bei welchem als Herstellungsgrundlage Erdöl zum Einsatz kommt. Dieses wird raffiniert und so aufbereitet, dass es die gewünschten Eigenschaften erhält, und als Schmierstoff für den Motor verwendet werden kann.

Vor- und Nachteile

Mineralisches Motoröl lässt sich einfacher und billiger herstellen, als die synthetische Variante. Aus diesem Grund bieten es die Hersteller in der Regel natürlich auch preiswerter an. Ein weiterer Vorteil ist die längere Haltbarkeit im Vergleich zu Synthetikölen. Das liegt daran, dass die Additive, welche dem synthetischen Motoröl beigefügt sind, sich mit der Zeit abbauen.

Vollsynthetisches Motoröl

Dieses wird, wie auch das mineralische Motoröl, aus Erdöl hergestellt. Allerdings ist dieses sehr viel weiter verarbeitet worden, sodass es über eine sehr einheitliche Molekül-Struktur verfügt. Diesem Grundprodukt werden dann diverse Öl-Zusätze, sogenannten Additive, zugefügt. Dadurch ist es möglich, dem Öl genau die Eigenschaften zu verleihen, die benötigt werden.

Vor- und Nachteile

Mögliche Nachteile von synthetischem Motoröl sind der, im Vergleich zu mineralischem Öl, höhere Preis sowie die kürzere Haltbarkeit. Die Ursache für den Preis liegt in der vergleichsweise aufwendigen und kostenintensiven Herstellung. Und die kürzere Haltbarkeit hat ihre Ursache in den Zusätzen, die im Öl erhalten sind. Diese bauen sich mit der Zeit nämlich ab. Dadurch verliert das Öl einen Teil seiner erforderlichen Eigenschaften.

Auf der anderen Seite bietet synthetisches Motoröl aber auch eine ganze Reihe von Vorteilen. So ist in der Regel, je nach Ölsorte, eine wesentliche bessere Leistung bei Kälte und auch bei Wärme möglich. Des weiteren bietet es einen höheren Reinheitsgrad und eine bessere Schmierung des Motors. Dadurch wird der Verschleiß verringert und der Kraftstoffverbrauch gesenkt, da die Reibung im Motor verringert wird.

Teilsynthetisches Motoröl

Von teilsynthetisch spricht man bei einer Mischung aus synthetischem und mineralischem Öl. Das Mischverhältnis der verschiedenen Öle wird vom jeweiligen Hersteller festgelegt, und sollte im Regelfall auch klar und deutlich auf der Packung zu erkennen sein.

Vor- und Nachteile

Teilsynthetisches Motoröl vereint aufgrund seiner Mischung die Eigenschaften von beiden anderen Ölen in einem Produkt. Auf der einen Seite ist es, wegen des enthaltenen Mineralöls, relativ günstig. Und auf der anderen Seite bietet es dennoch die positiven Eigenschaften des synthetischen Öls, sodass eine hohe Qualität gewährleistet ist.

Zusammenfassung und Anmerkungen

Sowohl mineralisches, als auch synthetisches und teilsynthetisches Motoröl haben allesamt ihre Daseinsberechtigung. Auch wenn mineralische Öle vielleicht nicht die gleichen Qualitätsmerkmale aufweisen, wie ein vollsynthetisches Öl, funktionieren sie dennoch.

Für ein älteres Autos ist es zum Beispiel oft nicht ratsam Synthetiköl zu verwenden, da der Motor dieses unter Umstände gar nicht verträgt. Im Zweifel solltest du dich hier also im Vorfeld informieren.

Auf der anderen Seite muss man bei synthetischem Motoröl die Sache mit der geringeren Haltbarkeit auch wiederum relativieren. Auch dieses ist nämlich durchaus einige Jahre haltbar, sofern es noch nicht geöffnet wurde.

Und da du dich ja sehr wahrscheinlich nicht mit einem Vorrat auf Lebenszeit eindecken wirst, sollte das auch voll und ganz genügen. Zudem lassen sich durch seinen Einsatz in jedem Fall die Intervalle zwischen den Ölwechseln verlängern.

Egal, welche Sorte von Öl du nutzt, entscheidend ist, dass diese die Richtige für dein Auto ist. Ich empfehle dir deshalb auch davon abzusehen, einfach unterschiedliche Öle miteinander zu vermischen. Ich lese zwar immer wieder, dass dies in den Motoren eigentlich keine Probleme machen sollte, bin da aber etwas anderer Meinung.

Vor allem, wenn du dich nicht so gut auskennst, kann dies den Motor nämlich durchaus unnötig belasten. Deshalb mein Tipp: Lass es lieber sein, und verlasse dich auf die Öl-Vorgaben der Autohersteller. So bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite.