Motoröl im Winter – welches ist das Richtige?

lkontrolle

Foto: © Jürgen Fälchle / Fotolia.com

Auch wenn weiße Weihnachten in den letzten Jahren in vielen Teilen Deutschlands eher die Ausnahme sind, kann es auch bei uns im Winter richtig kalt werden. Und spätestens bei zweistelligen Minusgraden wird das Auto, von der Batterie bis zum Öl, in allen Bereichen besonders stark beansprucht.

Umso wichtiger ist es deshalb, dass du dich, beziehungsweise dein Auto, gut auf die kalte Jahreszeit vorbereitest. So vermeidest du, dass dein Auto kaputt geht oder auch einfach morgens nicht anspringt.

Spezielle Winteröle werden kaum noch verwendet

Für die Zähflüssigkeit von Öl ist die sogenannte Viskosität ausschlaggebend. Je nachdem, welche Viskositätsklasse ein Öl hat, unterscheidet sich sein Verhalten bei Kälte oder auch bei Hitze. Spezielle Einbereichsöle für den Winter kommen heute nur noch selten zum Einsatz und sind auch allenfalls bei sehr extremen Temperaturen notwendig.

Bei modernen Motorölen handelt es sich um sogenannte Mehrbereichsöle, die sowohl im Sommer als auch im Winter ihre Viskosität beibehalten können, und deshalb ganzjährig im Motor verbleiben können.

Die Viskosität für die verschiedenen Temperaturbereiche wird mit zwei Zahlen (zum Beispiel 5W-40) angegeben. Die erste Zahl, gefolgt von einem W (für Winter) gibt die Viskosität bei Kälte an. Der zweite Zahlenwert informiert über die Viskosität bei warmen Temperaturen.

Die sogenannte Niedrigtemperatur-Viskosität kann dabei in Fünferschritten zwischen 0W und 25W liegen. Je niedriger sie ist, desto tiefere Temperaturen verträgt das entsprechende Motoröl.

Die Niedrigtemperatur-Viskositätsklassen im Überblick

Insgesamt gibt es somit also sechs verschiedene Viskositätsklassen für den Winter. Im Folgenden habe ich dir diese mitsamt der jeweiligen Temperatur aufgelistet.

  • SAE 0W Öl behält seine Eigenschaften bis minus 40° Celsius
  • SAE 5W Öl kann bei Temperaturen von bis zu minus 35° Celsius genutzt werden
  • SAE 10W Öl ist bei bis zu -30 Grad geeignet
  • SAE 15W Öl ist für maximal -25 Grad konzipiert
  • SAE 20W Öl eignet sich nur für maximal -20 Grad
  • SAE 25W Öl bleibt lediglich bis -15 Grad nutzbar

Was passiert, wenn das Öl nicht die richtige Viskosität aufweist?

Wird es sehr kalt, und dein Motoröl hat eine zu hohe Niedrigtemperatur-Viskositätsklasse, wird es zähflüssig. Dadurch kann die Ölpumpe es nicht mehr richtig durch den Motor pumpen.

Ist das der Fall, wird der Motor nicht mehr richtig geschmiert und es kommt zu einem sehr schnellen Verschleiß, da die Metallteile unter Umständen direkt aneinander reiben. Und wenn du nicht aufpasst, kann es dadurch auch schnell zu einem Motorschaden kommen.

Was du bei der Auswahl beachten musst

Da Mehrbereichsöle heutzutage Standard sind, entfällt auf jeden Fall schon mal der halbjährliche Ölwechsel, welcher früher notwendig war. Beim Kauf des richtigen Öls solltest du dich zunächst einmal an die Vorgaben des Autoherstellers halten. Das gilt bei Motoröl im Winter natürlich genauso, wie im Sommer.

Je kleiner die Zahl vor dem W ist, desto niedrigere Temperaturen verkraftet das Motoröl, ohne dabei allzu dickflüssig zu werden. Gängige Ölsorten, wie zum Beispiel 5W-30 oder 5W-40 vertragen ohne Probleme auch sehr niedrige Temperaturen.

Für den Winter in Deutschland sollte es in den allermeisten Fällen vollkommen ausreichend sein, Öle mit dieser Viskosität für dein Auto zu verwenden. Kritisch kann es jedoch bei höheren Viskositätsklassen, wie etwa 20W oder gar 25W werden. Kommt solches Motoröl im Winter bei dir zum Einsatz, solltest du das Thermometer auf jeden Fall gut im Auge behalten.