Motoröl im Motorsport

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Motoröl ist für jedes Fahrzeug unverzichtbar. Es gibt jedoch kaum einen Bereich wo seine Qualität eine derart große Rolle spielt, wie im Motorsport. Der Grund dafür ist natürlich vor allem die deutlich größere Leistung, und die damit einhergehende Belastung, die auf die einzelnen Teile des Motors einwirkt. Somit muss auch das Motoröl im Motorsport diesen hohen Belastungen standhalten, um den Motor ausreichend schmieren und schützen zu können.

Besondere Belastungen

Im Motorsport geht es natürlich darum, Rennen zu gewinnen. Wer möglichst schnell fährt, und als Erster das Ziel erreicht, hat gewonnen. Dementsprechend hoch ist auch die Leistung der Motoren. In der Formel 1 sind beispielsweise Drehzahlen von etwa 10.500 Umdrehungen pro Minute üblich. In der DTM (Deutsche Tourenwagen Meisterschaft) sind es immerhin noch 7.000 bis 7.800 Umdrehungen. An diese Werte kommt in der Regel kein normaler PKW heran. Und das wäre auch völlig überflüssig. Schließlich soll ein Auto unter normalen Umständen möglichst lange und möglichst wartungsarm fahren können. Fahrzeuge mit einem sogenannten Longlife-Service bringen es durchaus auf 30.000 oder mehr Kilometer ohne Ölwechsel. Im Motorsport wäre das undenkbar. Hier ist ein Wechsel nach jedem Rennen die Regel, und in vielen Rennserien wird sogar der Motor jedes Mal komplett zerlegt und überprüft.

Anforderungen an das Motoröl

Aufgrund der deutlich höheren Leistung der Motoren entwickelt sich auch eine größere Hitze und eine stärkere Reibung, der das Motoröl im Motorsport standhalten muss. Würde man hier ein herkömmliches Produkt, wie zum Beispiel ein 5W-30 Öl, verwenden, würde der Schmierfilm bereits nach kurzer Zeit abreißen. Dadurch würde der Motor nicht mehr geschmiert werden, und aufgrund der hohen Belastungen beim Fahren sehr schnell kaputt gehen. Im Motorsport ist es deshalb unter anderem wichtig, dass das Motoröl hohe Temperaturen gut verkraftet. Auch unter starker Belastung muss stets eine ausreichende Schmierung gewährleistet sein. Im Rennsport wird hier zusätzlich auch mit bestimmten Additiven gearbeitet, die die Leistungsfähigkeit des Öls verbessern sollen.

Rennsportöl in Straßenfahrzeugen

Natürlich gibt es auch im normalen Straßenverkehr nicht nur Fahrzeuge, wie zum Beispiel einen VW Passat oder einen Opel Corsa. Für diese Autos ist die Verwendung eines speziellen Öls aus dem Rennsportbereich weder notwendig, noch ratsam. Für leistungsstarke Sportwagen, oder auch getunte Autos können aber durchaus auch Motoröle, die denen aus dem Motorsport ähnlich sind, zum Einsatz kommen. Je nachdem, wie das Auto gefahren wird, und vor allem auch, welche Temperaturen das Öl dabei verkraften muss, spielt hierbei vor allem die Hochtemperatur-Viskosität eine entscheidende Rolle. Je höher diese ist, desto stabiler ist der Schmierfilm, den das Öl im Motor bildet, bei hohen Temperaturen. So kann hier unter Umständen durchaus ein Motoröl mit einer Hochtemperatur-Viskosität von 60 empfehlenswert sein.

Fazit

Die Qualität des Motoröls ist im Rennsport eine Wissenschaft für sich, und spielt dort eine noch größere Rolle als bei einem normalem Auto. Zum Teil werden auch Motorenöle, die den Spezifikationen aus dem Rennsport gleichen, bei herkömmlichen PKW verwendet. Dies ist vor allem bei leistungsstarken Sportwagen und zum Teil auch bei stark getunten Motoren der Fall. Welches Öl du in diesem Fall genau benötigst, solltest du unbedingt im Vorfeld abklären.