Hydrauliköle Eigenschaften

Hydraulik

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Neben Motoröl gibt es noch zahlreiche weitere Ölsorten, die, je nach Anwendungsgebiet, ganz unterschiedliche Anforderungen erfüllen müssen. Das Öl, welches nach Motoröl am zweitmeisten verwendet wird, ist das Hydrauliköl. Wo es zum Einsatz kommt, und welche Eigenschaften Hydrauliköl auszeichnen, erkläre ich dir in diesem Artikel.

Was ist Hydrauliköl?

Bei Hydrauliköl handelt es sich um ein Öl, welches in sogenannten Hydrauliksystemen zum Einsatz kommt. Das Prinzip hinter einem solchen Hydrauliksystem ist schnell erklärt. Im Unterschied zu mechanischen Getrieben, wird hier die Kraft durch eine Hydraulikflüssigkeit, wie zum Beispiel Öl, übertragen. Außer Hydrauliköl werden auch immer mehr andere Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Wasser, eingesetzt. Dies soll natürlich die Umwelt entlasten.

Das Ganze funktioniert, indem das Hydrauliköl mit Druck in den Zylinder geleitet wird. Dadurch wird der Kolben aus dem Zylinder herausgedrückt. Wird der Druck reduziert, beziehungsweise abgelassen, bewegt sich der Kolben wieder in den Zylinder zurück.

Hydrauliksysteme werden in ganz unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. Häufig verwendet wird dieses Prinzip zum Beispiel bei Bau- oder auch Landwirtschaftsmaschinen. So kannst du zum Beispiel am Arm eines Baggers sehr gut sehen, wie das funktioniert. Wenn die Kolben durch das Hydrauliköl herausgepresst werden, wird dieser angehoben. Und wenn der Kolben wieder im Zylinder verschwindet, senkt sich der Arm des Baggers wieder ab.

Daneben gibt es aber noch jede Menge andere Beispiel, wo das Prinzip der Hydraulik erfolgreich zum Einsatz kommt. So funktionieren auch Bremsanlagen oft nach diesem Prinzip. Wenn die Bremse betätigt wird, wird Druck auf die Bremsflüssigkeit erzeugt. Dadurch werden die Bremsklötze an die Bremsscheibe gepresst. Und auch in der Servolenkung von Autos kommt ein Hydrauliköl zum Einsatz.

Des weiteren sind nicht nur lineare Bewegungen möglich. Es gibt auch Motoren, bei denen durch den Druck der Hydraulikflüssigkeit eine rotierende Bewegung ermöglicht wird.

Welche Eigenschaften zeichnen es aus?

Hydrauliköl muss ganz bestimmte Eigenschaften haben, damit es für den vorgesehenen Einsatzbereich auch tatsächlich geeignet ist.

  • Niedrige Kompressibilität: Hydrauliköle müssen eine niedrige Kompressibilität aufweisen. Das bedeutet, dass es sich auch unter hohem Druck nicht zu stark komprimieren lassen darf.
  • Viskosität: Die Viskosität von Hydrauliköl muss bei verschiedenen Temperaturen so konstant wie möglich bleiben, damit es auch bei wechselnden Bedingungen seine Aufgabe erfüllen kann.
  • Gute Schmierwirkung: Auch bei Hydrauliköl sind die Schmiereigenschaften wichtig. Sind diese unzureichend nutzen sich die Teile (z.B. Kolben und Zylinder) durch Reibung zu schnell ab.
  • Korrosionsschutz: Außerdem sollte Hydrauliköl die Metallteile so gut wie möglich vor Korrosion, also Rost, schützen. Zu diesem Zweck sind ihm Additive zur Verbesserung des Korrosionsschutzes beigefügt.Geringe
  • Schaumbildung: Hydrauliköl sollte zudem möglichst keinen Schaum bilden, da dies die Nutzung beeinträchtigt.
  • Lange Haltbarkeit: Des weiteren sollte Hydrauliköl so lange wie möglich haltbar bleiben und nur langsam altern.
  • Hoher Brennpunkt: Hydrauliköl sollte einen hohen Brennpunkt haben. Der Brennpunkt gibt an, bei welcher Temperatur ein Stoff entflammbar ist.
  • Ein geringer Pourpoint: Hydrauliköl darf auch bei niedrigen Temperaturen seine Fließverhalten nicht ändern. Es muss so lange wie möglich flüssig bleiben.

Fazit

Hydrauliköle finden in vielen Bereichen Verwendung. Aus diesem Grund gibt es auch hier, ähnlich wie bei Motoröl, unterschiedliche Sorten mit verschiedenen Spezifikationen. Meist handelt es sich auch hier um Mineralöle, welche mithilfe bestimmter Additive die gewünschten Eigenschaften verliehen bekommen.

Aber auch biogene Hydraulikflüssigkeiten aus biologisch abbaubaren Grundstoffen kommen mittlerweile teilweise zum Einsatz.